Das große runde Leder
Guillermo Canas wurde komischerweise noch immer nicht des Dopings uerberfuehrt, obwohl er beim zweiten Masters Series Turnier in Folge Roger Federer besiegt hat und in Miami sogar noch im Finale stand. Die Beweislage ist ja wohl so eindeutig, dass man nicht mal einen Bluttest machen muss.
Patrick Kluivert wird mit neuer Frisur und mindestens 10 Kilo weniger auf den Hueften bereits nach 50 Minuten im gestrigen Champions League (!) Spiel gegen Liverpool eingewechselt. Aus mir unerklaerlichen Gruenden verliert Eindhoven trotzdem, allerdings kriegen sie nach Kluiverts Einwechslung nur noch ein einziges Tor rein.
Die heutige CL-Prognose werde ich dann wohl mal wagen: Chelsea gewinnt klar gegen Valencia, Manchester sollte eigentlich auch keine Probleme haben und zumindest mit einem Unentschieden davon kommen.
nera-m - 4. Apr, 15:14
Es geht weiter:
- Bayern spielt das Hinspiel in Mailand gegen den AC und wird mit einem glücklichen Unentschieden wieder nach München zurückkehren. Der AC ist durchaus nicht der Spitzenverein, für den er gehalten wird. Die Bayern haben eine gute Chance das Halbfinale zu erreichen, obwohl, oder gerade weil Kahn heute nicht dabei ist. Dass Bayern bisher nicht einmal bei drei Aufeinandertreffen gegen Mailand weiterkommen konnte, spielt genauso wenig eine Rolle, wie die zur Debatte stehende Zukunft des mailänder Trainers Carlo Ancelotti beim AC.
- Eindhoven kommt in seinem Hinspiel gegen Liverpool auch nicht über ein Unentschieden hinaus. Die Engländer haben soviel Rückenwind vom Sieg gegen Barca, dass der nicht zu unterschätzende PSV kaum die Gelegneheit haben wird, eine Runde weiterzukommen.
r-agsna - 3. Apr, 18:00
Als ich heute Morgen die Startseite von sport.ard.de aufrief wurde mir direkt ein wenig übel: Unter einem unsagbar hässlichen Foto von Poldi und Kevin Kuranyi lacht mich das noch viel hässlichere Gesicht von Jan Koller über der Schlagzeile "Respekt vor Koller" an. Schmerzfrei wie ich bin habe ich es dann gewagt und mir den zugehörigen Artikel durchgelesen; im Nachhinein ein großer Fehler. Einige Zitate:
"Der Tscheche, der von der Physis her einer der imposantesten Spieler im Fußballgeschäft sein dürfte"
"einem der populärsten Spieler der Bundesliga"
"technisch beschlagener, umsichtiger und stets torgefährlicher Angreifer"
"Zwar blieb er ohne Tor, bot aber dennoch exzellente Leistungen."
Ich weiß zwar nicht, wie Olaf Jansen mit Jan Koller verwandt ist, sehe mich aber an dieser Stelle genötigt, einige Dinge klarzustellen: Jan Koller ist
nicht populär, Jan Koller ist
nicht technisch beschlagen und Jan Koller ist auch
kein Fußballer. Natürlich ist seine Physis "imposant", aber mit dem gleichen Grund könnte man Ottfried Fischer ins Sturmzentrum befördern. Sicherlich, Koller macht seine Tore, auch mal ein paar Vorlagen, aber dabei spiel er so hässlich, dass man kaum hinschauen möchte. In gewisser Weise ist Koller der Yao Ming des Fußballs. Wenn alle seinen widerlichen "Stil" kopieren würden, wäre König Fußball wohl innerhalb kürzester Zeit von Sportarten wie Eisstockschießen, Wasserball und Eierlaufen enttrohnt.
Koller - vom Hünen hängt vieles ab [sport.ard.de]
Nils-Holgerson - 24. Mär, 08:58
Richtig starke Aktion von Eintracht Braunschweig: Der dritte Trainer der Eintracht in dieser Saison Willi Reimann hat seinen Abschied nach dieser Spielzeit angekündigt. Als Nachfolger wurde der zum Saisonende von Bruno Labbadia bei Greuther Fürth abgelöst werdende Benno Möhlmann vorgestellt. Als Grundlage hierfür gab es laut Braunschweig eine mündliche Zusage, von der allerdings Möhlmann nichts zu wissen scheint und alles dementiert. Das reicht aber noch nicht an blindem Aktionismus. So wurde eben über die regionalen Rundfunkstationen bekannt, dass Willi Reimann mit sofortiger Wirkung seinen Platz räumen muss.
Braunschweig steht abgeschlagen auf dem letzten Platz der 2. Bundesliga mit 10 Punkten Rückstand auf den rettenden 14. Tabellenplatz.
r-agsna - 20. Mär, 20:51
Heute eine selten undankbare Aufgabe über den Bundesligaspieltag zu schreiben, da in den meisten Stadien aufs Fußballspielen verzichtet wurde. Nur neun Tore in sechs Spielen, davon auch noch vier beim mit Abstand uninteressantesten Duell des Nachmittags, zeigen wie langweilig es zuging.
Im Einzelnen wurde wie folgt gespielt:
- Zwei Teams, für die der Rest der Saison eher langweilig verlaufen wird: Hertha wird morgen fünf Punkte von den UEFA-Cup-Plätzen entfernt sein, Cottbus hat jetzt vier Punkte Abstand zur Abstiegszone. Allerdings haben mich die Teams auch vorher nicht interessiert. (Hertha 0, Cottbus 1)
- A propos uninteressant: Wolfsburg hat gegen Bochum gespielt. Und dabei auch noch gewonnen. Damit festigen sie ihre Position im Niemandsland, die wohl niemand mehr verdient hat als die VW-Werkself. (Wolfsburg 3, Bochum 1)
- Bielefeld hatte heute in Aachen ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel: Gerade den Trainer gewechselt und dann ein echtes Kellerduell gegen einen anderen potentiellen Absteiger. Wenn man so ein Spiel dann derart kläglich mit 2:0 abgibt muss man wohl absteigen. (Aachen 2, Bielefeld 0)
- Im Nordderby der beiden HSV trennen sich Hannover und Hamburg 0:0 und Jiri Stajner wird eines klaren Tores beraubt. Der arme Junge ist nun mal ein bisschen kräftiger, da kann auch schon mal ein Torwart zu Boden gehen. War sicher nicht böse gemeint. (Hannover 0, Hamburg 0)
- Auch im Signal-Iduna-Park halten es die Mannschaften nicht für nötig, mal ein Tor zu schießen. Von dem gesamten Spiel wurden in der Arena-Konferenz vielleicht sechs Minuten übertragen, und das zurecht. (Dortmund 0, Nürnberg 0)
- Ich hatte an gleicher Stelle vor zwei Wochen meine Meinung über Bayern als Meisterschaftskandidat geändert, und wie ein Fähnchen im Wind muss ich sie wohl schon wieder ändern: So sehr die Münchner gegen Real Madrid und Werder überzeugen konnten, so sehr enttäuschten sie heute gegen Halbabsteiger Eintracht Frankfurt. Wer ein Spiel so kontrolliert darf sich auch von einem derart glücklichen Treffer wie dem von Preuß nicht schocken lassen. Aber da kam nichts, Podolski fiel zurück in die alte Magath-Lethargie und auch Mehmet Scholl konnte keine Akzente mehr setzen. Damit bleibt es jetzt an Werder das Schlimmste zu verhindern. (Frankfurt 1, Bayern 0)
- Und genau dieses Schlimmste scheint seit heute durchaus wahrscheinlich: Schalke könnte tatsächlich Meister werden. Auch wenn das Spiel gegen Stutgart nicht wirklich überzeugend war, reichte es doch für drei Punkte dank eines Glückstreffers von Mladen Krstajic. Damit haben die Schalker vorerst sechs Punkte Abstand auf Werder (was sich natürlich morgen ändern wird), und nach den Bayern am nächsten Spieltag stehen fast nur noch Abstiegskandidaten auf dem Spielplan. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass Mirko Slomkas Kokainaffäre für so viel Unruhe in Gelsenkirchen sorgt, dass auch Spiele gegen Bielefeld oder Bochum verloren werden. (Schalke 1, Stuttgart 0)
Nils-Holgerson - 17. Mär, 17:49
Schon vor all den anstehenden Spielen in den Bundesligen kann man sicher davon ausgehen, dass das Foul von Tiéku im Spiel des TuS Koblenz gegen Carl Zeiss Jena an Brutalität nicht mehr zu überbieten sein wird. Leider ist es bisher noch nicht bei youtube hochgeladen worden (wird bei Gelegenheit nachgereicht). Daher kurze Beschreibung des Vorfalls: Tiéku geht zum Kopfball um den auch Jenas van Steensel kämpfen wollte. Dieser kommt aber zu spät, spring daher gar nicht ab, rutscht dann aber beim Abstoppen richtung Tiéku. Der nutzt das um van Steensel in der Luft einen Tritt gegen das Schlüsselbein zu geben. Das ist dann gebrochen und van Steensel fällt wahrscheinlich mehrere Monate aus.
Tiéku bekam für das Foul, das mal defintiv als Körperverletzung durchgeht, übrigens gelb - aber auch erst als dem Schiri das Ausmaß der Verletzung bewusst wurde.
Es sei noch erwähnt, dass es DER TuS Koblenz heißt und nicht DIE wie man beim DSF sagt oder beim kicker schreibt.
Osna-Fox - 17. Mär, 13:03
Die wahrscheinlich witzigste Sportmeldung der Woche, wenn nicht des Monats oder Jahres, kommt aus Stuttgart:
Als Mario Gomez letztes Wochenende während des Wolfsburg-Spiels an der Seitenlinie behandelt wurde, war über seine Verletzung derart erbost, dass er seinen Frust am Medizinkoffer auslassen musste und diesem einen Faustschlag versetzte. Das wäre an sich noch nicht so lustig, es wird aber deutlich lustiger, wenn man weiß, dass Gomez sich bei dieser Aktion die Hand gebrochen hat und jetzt mit einem Gips durch Stuttgart humpelt.
Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn diese Meldung vom VfB Stuttgart gezielt gestreut wurde, um von der Wahrheit abzulenken. Wer genau hingeschaut hat, konnte sehen, dass Gomez letzten Samstag an der Seitenlinie gar nicht behandelt, sondern "behandelt" wurde. In dem Zweikampf, der der Behandlung vorausging, zog sich Gomez keine ernsthafte Verletzung zu, stattdessen drehte im der Teamarzt außerhalb des Feldes das Bein derart brutal um, dass das Innenband reißen musste. Und jetzt will mir jemand erzählen, dass Gomez sich die Hand selber gebrochen hat?
Gomez bricht sich die Hand [sport.ard.de]
Nils-Holgerson - 15. Mär, 15:01
Was lernen wir aus den ersten Rückspielen des UEFA-Cup-Achtelfinales?
Zunächst einmal, wer im Viertelfinale steht: Bayer Leverkusen nach einem überzeugenden 3:0 Sieg gegen RC Lens, CA Osasuna (1:0 gegen die Glasgow Rangers), Tottenham Hotspur (3:2 gegen SC Braga) und natürlich Werder Bremen, mit einer halbwegs ordentlichen Halbzeit gegen Celta Vigo und einem 2:0 Sieg.
Darüber hinaus lernen wir, dass der UEFA-Cup eine Witzveranstaltung ist, in dem international nicht mal zweitklassige Mannschaften im Achtel- oder sogar Viertelfinale stehen. Kurzes Update zur Qualität der teilnehmenden Mannschaften: Celta Vigo - Platz 16; CA Osasuna 13; Espanyol Barcelona 9; FC Sevilla 2; Paris St. Germain 19; Newcastle 11; Tottenham Hotspur 9; Benfica Lissabon 2; Alkmaar 2; Donezk Ukraine, Haifa Israel. War früher der nationale Pokal der Platz, an dem sich schwache Teams mit ein wenig Glück in die letzten Runden retten konnten, so hat heute der UEFA-Pokal diesen Platz eingenommen. Wenn es so weitergeht würde ich mich nicht wundern, wenn in ein paar Jahren ein englischer Zweitligist den Pokal holt.
Noch ein paar Worte zur Leistung von Werder Bremen: Die erste Halbzeit war völlig indiskutabel und erinnerte an die Zeit von Aad de Moos und Dixie Dörner. Ein Hoffnungsschimmer war die zweite Halbzeit, in der Werder nach der Einwechslung von Kevin Schindler tatsächlich so etwas ähnliches wie Fußball darbot und dafür auch mit zwei Toren belohnt wurde. In der Bundesliga wartet Mainz, das mit der Leistung aus der zweiten Halbzeit zu schlagen sein dürfte.
Nils-Holgerson - 15. Mär, 13:52
Nicht wirklich überraschend verlängert Gothmar, wie die Bild vor einigen Tagen so treffend titelte, beim FCB bis 2008. Von seiner Seite alles richtig gemacht; die Bayern am Tiefpunkt übernommen um dann in der laufenden Saison nur noch gewinnen zu können. Also nicht noch weiter in der Tabelle abrutschen zu können. Dass dann sogar noch um den Titel gekämpft wird ist natürlich nur der kollektiven Unfähigkeit der anderen Drei an der Tabellenspitze zu verdanken. In der CL dazu noch gegen das chronisch schwache Madrid gewonnen und schon wird das Salär für kommendes Jahr weiter von den Bayern anstatt wieder von Premiere gezahlt.
Hätte mich echt mal interessiert ob sich Premiere für den Quälix oder eben den Gothmar entscheiden hätten. Oder einfach das komplette Fußballprogramm von beiden in Ko-Moderation hätten bestreiten lassen.
So schön hätt's werden können, aber wie im Titel schon angedeutet scheitert dieses kongeniale Duo an mangelden Alternativen auf dem hiesigen Trainermarkt. Da Hoeness einen Trainer wollte der wo deutsch kann, kamen ja eh nur noch eine handvoll Holländer in Frage. Das Risiko die Bayern dann zu Recht doch nicht eingehen wollten. Vielleicht ist Kloppo ja nach der kommenden Saison eine echte Alternative. Sonst muss Hitzfeld eben noch ein Jahr dranhängen.
Osna-Fox - 15. Mär, 12:59
Es ist doch immer wieder erstaunlich wie das psychische Phänomen des Momentums Menschen so sehr beeinflussen kann. Dieser Effekt war gestern beim Regionalligaspiel des VfL Osnabrück gegen den 1. FC Magdeburg in krassester Form zu beobachten.
Da siecht das Spiel über 85 Minuten fast völlig höhepunktlos vor sich hin. Einzige Ausnahme waren ein Pfostentreffer und die unendlich glücklich erzielte Führung (Gammelecke, dann reingestochert) der Auswärtsmannschaft. Bis dann aber, nicht minder glücklich, der Ausgleich für die Lila-Weißen in der 84. Minute fällt.
Danach kommt das oben genannte Phänomen ins Spiel: Die nur noch lustlos vor sich hinsummende Fankurve erwacht und verwandelt das Stadion ist einen - wenn auch sehr kleinen - Hexenkessel. Der Ruck geht auch durch die Spieler auf dem Platz. Wo vorher über eine Stunde keine einzige Kombination gelingen wollte, werden plötzlich feinste Doppelpässe ausgepackt und der Gegner an den eigenen Srafraumrand gedrückt. Nur wahnsinniges Unvermögens der Osnabrücker Stürmer verhinderte dabei, dass sich die Überlegenheit auch in Toren widerspiegelte (3m vor’m Tor kann man selbiges auch schon mal treffen).
Der Sieg wäre nach dem Spielverlauf mehr als unverdient gewesen und doch war der VfL insgesamt näher an den drei Punkten als die Magdeburger.
Osna-Fox - 14. Mär, 13:39