Aus dem Leben eines Fantouristen Teil II
Wir sind dann weiter über Salzburg (die Stadt war schon nachmittags voll mit feiernden spanischen und griechischen Fans und die Stimmung so gut, dass wir entnervt die Flucht ergriffen haben) nach Innsbruck gefahren, wo Schweden gegen Russland spielen sollte. Die Innenstadt wurde mehr als großzügig abgesperrt und zur Fanmeile erklärt, auf der man natürlich keine eigenen Getränke trinken durfte. War aber auch nicht so schlimm, da man in Österreich nach 19.00 Uhr eh nirgends mehr einkaufen kann. Auch in Innsbruck gab es wieder zwei Fanzonen, eine davon in der Innenstadt, die mal wieder wegen Überfüllung geschlossen wurde und netterweise auch noch mit großen schwarzen Wänden abgeriegelt wurde, weil man sonst von draußen hätte reingucken können, und eine Riesige etwas außerhalb (es gab immerhin einen Shuttle-Bus dorthin), die für die gefühlten fünf Fans, die da waren, leider deutlich zu groß war. Stimmung unterirdisch, darum haben wir dann die zweite Halbzeit in einer Pizzeria geguckt, die glücklicherweise deutsches Fernsehen hatte. Jaja, es gibt doch tatsächlich Länder, die noch unerträglichere Kommentatoren haben als Deutschland... Die Stimmung nach dem Spiel war vergleichbar mit der im Bierzelt beim Schützenfest, was vielleicht auch an der Musik lag, die dort gespielt wurde. Die Schweden sind nach dem Spiel alle nach Hause gegangen, Russen hat man komischerweise auch nicht gesehen, die Stadt war also voll von Einheimischen, die wir leider alle nicht verstehen konnten (wir wurden vorher schon von einem Kärntner, den wir nicht verstehen konnten, vorgewarnt, dass die Tiroler einen noch viel schlimmerem Dialekt hätten. Kaum vorstellbar, aber er sollte Recht behalten.) Als dann auch noch die Sticheleien gegen Deutschland losgingen, hatten wir endgültig keine Lust mehr und sind weitergezogen.
nera-m - 22. Jun, 14:29