Scheinheiligkeit vs. Läuterung
Hat man sich vor ein paar Jahren noch einen feuchten Dreck dafür interessiert, aktiv an der Anti-Doping Bewegung teilzunehmen und trotz haufenweiser Dopingfälle unbekümmert weiter von der Tour berichtet und lange Zeit sogar als Sponsor der Magenta Strampler einiges an Geld in die Tour gesteckt, sieht man sich jetzt bei ARD und ZDF genötigt den Vorreiter eben dieser Bewegung zu geben und stellt die Übertragung der Tour (inkl. live-ticker im Netz) unmittelbar ein. Von 0 auf 100 könnte man sagen.
Das mag man nun als Scheinheiligkeit ansehen weil man doch bis vor kurzen genau dieses "System", das Doping schon fast bedingt, ausgiebig unterstützt hat. Man kann es aber auch als eine Art Läuterung auffassen, à la nach dem Motto „aus Fehlern lernen“.
Egal welchen der beiden Ansätze man vertritt, die Entscheidung ist, zumindest nach den Ankündigungen vor der Rundfahrt, konsequent auch wenn der Zeitpunkt sehr merkwürdig gewählt scheint und mit Sicherheit bei einem Dopingfall in einer ausländischen Mannschaft nicht das Ende der Tourberichterstattung proklamiert worden wäre .
Es bleibt jedoch festzuhalten, dass endlich mal ein Zeichen gesetzt wird. Und wie man weiß, geht im Sport vieles nur über’s Zeichen setzen – wenngleich die Tour noch einiger Zeichen bedarf bis auch nur im Ansatz davon die Rede sein kann, dass überhaupt irgendeiner im Peloton nicht gedopt ist geschweige denn nur noch in Einzelfällen gedopt wird.
Da, wie schon in jüngster Vergangenheit, von vielen Teams nichts dazu beigetragen werden wird einen sauberen Sport zu garantieren, werden sich die Öffentlich-Rechtlichen mit Sicherheit nicht die Blöße geben nächstes Jahr schon wieder die Tour zu begleiten.
Die Kommentatoren auf Eurosport machen aber eh viel mehr Spaß. Bei denen hat man auch immer das Gefühl, dass sie sich unterschwellig ein wenig über die ganze Sache lustig machen. Sie es also genau so sehen wie ich, dass das nun mal zum Radsport dazu gehört und sich daran eh nichts ändern wird, unabhängig davon ob die ARD und das ZDF übertragen oder nicht. Dass die ganzen Dopingfälle also mit Gleichgültigkeit zu behandeln sind.
Noch nicht abzusehen ist allerdings die Entscheidung der Deutsche Telekom ob man sich weiterhin das eh schon miserable Image verbeulen lässt oder als Sponsor abspringt. Sollte das zu einer Kettenreaktion führen könnten das die nötigen Zeichen sein um jemals an sauberen Radsport denken zu können.
Frank Busemann hat in der ARD übrigens gerade die Pauschallösung gefunden: Lebenslange Sperren nach einmaligem positiven Test und, noch viel wichtiger, Rückzahlung aller bisherigen Preisgelder (verzinst natürlich – gut aufgepasst Dipl.-Kfm. Busemann).
Das mag man nun als Scheinheiligkeit ansehen weil man doch bis vor kurzen genau dieses "System", das Doping schon fast bedingt, ausgiebig unterstützt hat. Man kann es aber auch als eine Art Läuterung auffassen, à la nach dem Motto „aus Fehlern lernen“.
Egal welchen der beiden Ansätze man vertritt, die Entscheidung ist, zumindest nach den Ankündigungen vor der Rundfahrt, konsequent auch wenn der Zeitpunkt sehr merkwürdig gewählt scheint und mit Sicherheit bei einem Dopingfall in einer ausländischen Mannschaft nicht das Ende der Tourberichterstattung proklamiert worden wäre .
Es bleibt jedoch festzuhalten, dass endlich mal ein Zeichen gesetzt wird. Und wie man weiß, geht im Sport vieles nur über’s Zeichen setzen – wenngleich die Tour noch einiger Zeichen bedarf bis auch nur im Ansatz davon die Rede sein kann, dass überhaupt irgendeiner im Peloton nicht gedopt ist geschweige denn nur noch in Einzelfällen gedopt wird.
Da, wie schon in jüngster Vergangenheit, von vielen Teams nichts dazu beigetragen werden wird einen sauberen Sport zu garantieren, werden sich die Öffentlich-Rechtlichen mit Sicherheit nicht die Blöße geben nächstes Jahr schon wieder die Tour zu begleiten.
Die Kommentatoren auf Eurosport machen aber eh viel mehr Spaß. Bei denen hat man auch immer das Gefühl, dass sie sich unterschwellig ein wenig über die ganze Sache lustig machen. Sie es also genau so sehen wie ich, dass das nun mal zum Radsport dazu gehört und sich daran eh nichts ändern wird, unabhängig davon ob die ARD und das ZDF übertragen oder nicht. Dass die ganzen Dopingfälle also mit Gleichgültigkeit zu behandeln sind.
Noch nicht abzusehen ist allerdings die Entscheidung der Deutsche Telekom ob man sich weiterhin das eh schon miserable Image verbeulen lässt oder als Sponsor abspringt. Sollte das zu einer Kettenreaktion führen könnten das die nötigen Zeichen sein um jemals an sauberen Radsport denken zu können.
Frank Busemann hat in der ARD übrigens gerade die Pauschallösung gefunden: Lebenslange Sperren nach einmaligem positiven Test und, noch viel wichtiger, Rückzahlung aller bisherigen Preisgelder (verzinst natürlich – gut aufgepasst Dipl.-Kfm. Busemann).
Osna-Fox - 18. Jul, 15:15